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Dieses Schiffswrack lieferte den Archäologen nach sorgfältiger Untersuchung eine
Fülle von Informationen über den bereits erstaunlich florierenden Handel im östlichen Mittelmeer
während der Bronzezeit.
Ende des 2. Jahrtausends v.Chr. nahm der Handel zwischen den Staaten des östlichen Mittelmeerraums erheblich
zu, teils wegen des Bedarfs an Rohstoffen, vor allem Kupfer und Zinn, aus denen man Bronzewerkzeuge und -waffen
herstellte. Auch die Erzeugnisse kunstfertiger Handwerker wurden getauscht, insbesondere zwischen den Herrschern
der handeltreibenden Länder. Stücke aus Gold, Silber, Elfenbein und Fayence wurden verschenkt, um politische
Bündnisse zu schließen oder zu bekräftigen.
Die Texte, die Informationen über den Handel und fremde Gesandte liefern, erfuhren man auf den Wänden
ägyptischer Gräber, aber mehr als sie verraten uns die Gegenstände selbst. Nur sie erzählen
wirklich, was gehandelt wurde, nur leider nicht, wie es gehandelt wurde. Schiffswracks sind daher in dieser Hinsicht
sehr nützlich, weil sie Einblick in den Handel der alten Zeit geben.
Die von Prof. Dr. George Bass geleitete Mannschaft begann im Jahre 1984 mit den Tauchgängen und Grabungen.
Bass hatte vorher bereits mehrere alte Wracks an der türkischen Küste untersucht. Da das Schiff in 45
Meter Tiefe lag, konnten die Taucher von Anfang an nur jeweils 20 Minuten unter Wasser bleiben. Mehr noch - der
Meeresboden fällt dort ziemlich steil ab und ist mit Felsbrocken übersät. Immerhin gab es einige
sensationelle Funde.
Die Funde.Klick auf die Bilder für Vergrößerung
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Statuette
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Logbuch
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Pokal
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Goldarbeiten
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Das Schiff ist zum größten Teil verfallen, aber ein Teil des Rumpfs ist erhalten. Für die verzapften
Planken und den Kiel hatte man Pinienolz verwendet. Die Ladung bestand aus über 250 nahezu rechteckigen Kupferbarren,
die insgesamt mindestens 6 Tonnen wogen. Analysen zeigten, daß das Kupfer in Zypern gefördert wurde.
Von dort stammte damals der größte Teil dieses wichtigen Metalls, und darum nannten die Griechen die
Insel »Kupfer«. Außerdem hatte das Schiff Zinnbarren geladen, die möglicherweise aus Afghanistan
stammten. Zu den exotischeren Rohstoffen an Bord gehörten Barren aus Blauglas, das die Mykener zu Schmuck
verarbeiteten. Den Linear-B-Tafeln können wir entnehmen, daß aus der einen Tonne Terebinthenharz auf
dem Schiff Parfüm, aus dem ägyptischen Ebenholz, ebenso wie aus dem Nashorn- und Elefantenelfenbein Möbel
hergestellt werden sollten.
Organische Stoffe bleiben unter Wasser oft viel besser erhalten als an Land, und das gilt auch für das Wrack
bei Ulu Burun, in dem Eicheln, Mandeln, Feigen, Oliven und Granatäpfel gefunden wurden. Man weiß nicht,
ob es sich um Proviant oder um Fracht handelte. Ein Teil der gefundenen Töpferwaren wurde sicherlich an Bord
benötigt, aber man fand auch einen großen Behälter, in den zypriotische Töpfe sorgfältig
verpackt worden waren. Gold-und Silberschmuck sowie Bronzewerkzeuge und -waffen wurden ebenfalls aus dem Wrack
geborgen.
Über die Herkunft des Schiffes gibt es viele Vermutungen, die jedoch nicht sehr weit führen, da man im
Wrack Gegenstände aus Mykene, Zypern, Kanaan, Persien, Ägypten und Assyrien fand und die persönliche
Habe der Besatzung ebenfalls aus verschiedenen Ländern stammte. Möglicherweise war ein großer Teil
der Ladung für einen mykenischen Palast bestimmt, aber es kann auch sein, daß Kaufleute an Bord waren,
von denen einer jene hölzerne Schreibtafel benutzte, die ebenfalls erhalten blieb.
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