Bei einer Reise in das Hinterland der südlichen Ägäis, entdeckt man eine der reizvollsten Berglandschaften
der westlichen Türkei. Die wohl schönste Route führt von Bodrum in Richtung Pamukkale über
Yatagan und Aydin. Die Reise führt entlang des Flüßchens Çine und später auf einer
fast schnurgeraden Straße durch die Flußebene des Büyük Menderes, des Großen Mäanders.
Von Denizli ist es dann nicht mehr weit bis Pamukkale. Auf dem Weg dorthin liegt eine wenig
beachtete seldschukische Karawanserei aus dem 13. Jahrhundert, und über eine Seitenstraße ist Laodikeia
zu erreichen, das an das Martyrium des Apostels Philipp 80 n. Chr. erinnert. Doch von dieser einst blühenden
Stadt ragen nur noch einige Sarkophagdeckel aus einem Weizenfeld und zwischen den Sitzreihen des alten Theaters
grasen Ziegen und Schafe.
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Eine steile Straße führt schließlich zum bekanntesten Naturwunder der Türkei.
An den Berghängen kann man schon von weitem eines der schönsten Naturwunder bestaunen:
Die (fast) schneeweißen Sinterterrassen. Es sind Kaskaden aus glitzernden Kalkablagerungen. Der Vergleich
mit einem Märchenpalast aus Eis und Schnee kommt auf. Die Einheimischen ließen sich bei der Namensgebung
dagegen von einem Landesprodukt inspirieren: (Baumwolle = Pamuk), Pamukkale (Baumwollburg), nennen sie dieses Naturwunder,
das zu den touristischen Hauptattraktionen des ägäischen Bereichs zählt.
Wie ein unendlich breiter schneeweißer Wasserfall wirken die in der Sonne gleißenden
Sinterterrassen. Märchenhaft ist die Abendstimmung in Pamukkale, wenn Mond und Sterne die Terrassen in eine
silbrig glänzende Marmorlandschaft verwandeln.
Die schneeweißen Kalksinterterrassen von Pamukkale wurden im Laufe von Jahrtausenden
durch kalkhaltige Thermalquellen geformt. Schon in der Antike speisten diese heilenden Quellen die in der Nähe
gelegene Stadt Hierapolis. Eine Bäderstadt, die aufgrund ihrer Marmorvorkommen und der zahlreichen Kurgäste
schon in der Antike äußerst wohlhabend und bekannt war. Berühmt wie einst ist die heilende Kraft
der Thermen von Pamukkale, sie lockt Menschen an, die ihrem Körper Gutes tun wollen. Aus heißen Strömungen
entstehen die Quellen, die für den Körper wichtige Mineralstoffe enthalten.
Die Hotels, die die 38 Grad warme Quelle für die hauseigenen Schwimmbäder angezapft
hatten, sind nun verscwunden. Die Terrassen werden daher wieder besser berieselt. Vor etwa 4 Jahren hatt man begonnen
hier oben ein groß angelegtes Bereinigungsprogramm zu starten und lediglich das Thermalbad des ehemaligen
Pamukkale-Motels hat überlebt.
Wenngleich die Preise für Eintritt überhöht sind, so lohnt sich doch das Baden
zwischen Ruinenresten. Leider ist die Organisation mangelhaft, man darf zwar ca. 8,- Euro für das Baden bezahlen
und sich auch in einer Kabine umziehen, doch wohin dann mit der Kleidung bleibt ungelöst.
Doch sollten alle Touristen mit diesem Naturwunder behutsam umgehen, damit es auch in ein
paar Jahren noch zu besichtigen ist. (Schuhe ausziehen, keinen Abfall liegen lassen usw.)
Die Thermalquellen waren schon in der Antike bei den Griechen ein anerkanntes Heilmittel.
Das leicht radioaktive Wasser wird bei Rheuma, Leber- und Nierenleiden als Trink- oder Badekur angewandt. Als Pamukkale
noch Hierapolis hieß, verbrachten die Krieger ihren Lebensabend
hier. Weil aber immer mehr Griechen und Römer ihren Lebensabend in der Bergstadt verbrachten, wuchs die Nekropole
auf die gleiche Größe an wie die antike Siedlung selbst. Viele Grabtypen wie Sarkophage und Hausgräber
blieben erhalten; einige besonders ausdrucksstarke Exemplare sind im Museum von Pamukkale ausgestellt.
Wer nach Pamukkale fährt, sollte wenigstens eine Übernachtung einplanen, Das Hotel
Hierapolis ist zu empfehlen und verfügt über ein Thermalbad.
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